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50 Jahre Kirche Lehnheim • 31.10.1971 - 31.10.2021

"Nächste Samstag besde dabei, richdich denoch!"
Die Lehnheimer Kirche feierte ihren 50. Geburtstag
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Am Reformationstag hatten die Lehnheimer in diesem Jahr noch einen ganz besonderen Grund für einen festlichen Gottesdienst: Das 50jährige Bestehen ihrer Kirche. Sie wurde am Reformationstag 1971 eingeweiht.
Verglichen mit den altehrwürdigen Gotteshäusern der Nachbargemeinden, ist das Gebäude noch jung. Und so wirkt es auch mit seinem fast skandinavisch anmutenden Inneren mit viel hellem Holz, mit den blauen Stuhlreihen mit weichen Sitzen, dem ansprechenden Hirnholzfußboden (Klötzchenparkett), und über dem schlichten Altar kein Kruzifix, sondern ein Kreuz aus schwarzem Eisen mit dem Symbol für die Ewigkeit.

Es ist ein einladendes Haus und ein wirk­liches Denkmal christlich-bürgerlichen Gemeinsinns, denn vor 50 Jahren hatten alle Einwohner – auch die katholische Gemeinde – an ‚ihrer‘ Kirche mitgebaut. Freiwillig, in Eigenleistung, für wenig oder gar kein Geld. So bewies man der Kirchenleitung, wie wichtig der Kirchenbau für die Gemeinde war. War man doch auf die finanzielle Unterstützung der Kirchenleitung angewiesen.
 
Um möglichst alle Familien zur Mithilfe zu bewegen, hatten Pfarrer Kurt Burlein für die kirchliche und Bürgermeister Willi Stühler für die politische Gemeinde je schriftlich festgelegt, dass jede Familie mindestens einen Tag eine Arbeitskraft stellte. „Wenn Sie selbst nicht mithelfen können,“ heißt es in dem Schreiben, „dann können wir für Sie eine Arbeitskraft vermitteln. Sie haben in diesem Fall die Kosten für diese Arbeitskraft zu tragen, mit 8 Stunden x 4 DM = 32 DM.“ Eine anhängende Erklärung, wie man vorzugehen gedenke, musste ausgefüllt und abgegeben werden.
Willi Stühler berichtete darüber zum 25jährigen: „Diese Schreiben bekam unser Gemeindediener Friedrich Schneider. Er setzte die Amtsmiene auf, marschierte durchs Dorf und ließ sich die Kenntnisnahme des Schreibens durch Unterschrift bestä­tigen. Wem‘s nicht passte, der bekam von ihm den entsprechenden Kommentar: ‘Nächste Samstag besde dabei, richdich denoch!‘.

So lief das Woche für Woche. Manchmal musste unser Orts­diener zweimal die Runde durchs Dorf machen.“
Die Gemeindevertreter und Beigeordneten wurden aufgefordert, mit gutem Beispiel voranzugehen und pünktlich um 7 Uhr mit Pickel, Schaufel und kräftigem Frühstück zu erscheinen, bzw. einen geeigneten Vertreter zu schicken. So begann der Bau im Sommer 1967 nach dem Entwurf des Darmstädter Architekturbüros Flache und Hansen. Die Namen tüchtiger Menschen sind für immer mit dem Gotteshaus verbunden. Auch die von Frauen, die mit geschickter Hand Altardecken schufen. Die treibenden Kräfte waren Kirchen­vorsteher Gustav Grün, Bürgermeister Willi Stühler, Pfarrer Kurt Burlein und der Lehnheimer Helmut Grün (damals Pfarrer in Stumpertenrod und Köddingen). Der damalige Dekan Willi Grünewald hatte die gesamte Entstehung aufgeschrieben.  

In dem gut besuchten Gedenkgottes­dienst am jetzigen Reformationstag betonte Pfarrer Eberhard Hampel, wie wichtig es damals für die Gemeinde gewesen sei, ihre eigenen Gottesdienste zu feiern. Zu allen Zeiten sei es wichtig, zu wissen, dass Gott uns bedingungslos liebt; es mache uns frei und unabhängig und schaffe einen inneren Kompass für unser Handeln.

Humorvoll die Ausführungen von Karin Kühn vom Kirchenvorstand Stangenrod/Lehnheim. Sie zitierte aus der Ansprache, die Willi Stühler anlässlich des 25jährigen Bestehens der Kirche gehalten hatte. Glücklicherweise sind alle Unterlagen sorgsam aufgehoben, wofür Karin Küstermann, der Tochter Willi Stühlers, zu danken ist. Auch sie, sowie Tanja Siegel und Birgit Hüttl hatten sich an der Gestaltung des Gottesdienstes beteiligt.

Festliche Musik kam von Ulrike Sgodda-Theiß (Klavier und Orgel), Margarethe Müller-Hillebrand (Cello) und Anna-Maria Walter (Geige).
Nach dem Vorspiel von „Ein feste Burg ist unser Gott“ (Johann Gottfried Walther) und anschließendem Gemeindegesang erklangen der „Butterfly Waltz“ von Brian Crain, ein Ausschnitt aus „Trio 1“ von Joseph Haydn und „Kiss the Rain“ (kein Komponist genannt).

Zum 50. Geburtstag gratulierten Dekan Norbert Heide und Präses Elke Sézanne mit zwei gefüllten Sparstrümpfen; Jens Colaklar schenkte im Auftrag des Grünberger Kirchenvorstandes einen lila Sommerflieder.Ein herzlicher, gerahmter Glückwunsch von Kirchengemeinde und -vorstand Grünberg wird einen Ehrenplatz bekommen. Ortsvorsteherin Birgit Otto hob hervor, wie energisch sich die Menschen damals für den Bau der Kirche eingesetzt hätten und Stadtrat Lothar Peter überbrachte Grüße des Magistrates der Stadt Grünberg in Vertretung des  Bürgermeisters.

Sehr herzlich empfangen wurde auch der Gratulant vom Kirchenvorstand Lumda, Arthur Sommerfeld. Er erinnerte an 15 Jahre, in denen Lehnheim, Lumda und Stangenrod einen gemeinsamen Pfarrer hatten. Zum großen Bedauern wurde die gemeinsame Pfarrstelle wieder aufgelöst. Einen dicken Blumenstrauß haben sie beide verdient, die Küsterinnen:
Hedwig Mänchen war vom 1.12.1972 bis 31.3.1992 der gute Geist der Kirche und Victoria Buling ist es seit dem 1.4.1992 bis heute. Beiden war und ist die Sorge um „ihre“ Kirche eine Herzensangelegenheit.
Sie könnten sicher viel Interessantes
aus ihren jahrzehntelangen Erfahrungen berichten.
Es heißt, zur Einweihung 1971 habe es einen recht lukrativen Basar gegeben. Damit konnte der KV in diesem Jahr nicht aufwarten, aber der Becher Kaffee und das Kuchen­angebot zum Abschluss kamen auch gut an. Alles sorgfältig gehandhabt nach den unumgänglichen Coronaregeln, versteht sich. Dank auch an die Personen, die im Hintergrund zum Gelingen des Festes beigetragen  haben. gez. Hanne Ehleben

 

 

  • Willi StühlerBau der Lehnheimer Kirche 1967
  • Willi StühlerBau der Lehnheimer Kirche 1967
  • Willi StühlerBau der Lehnheimer Kirche 1967
  • Willi Stühler Bau der Lehnheimer Kirche 1967
  • Willi StühlerBau der Lehnheimer Kirche 1967
  • Manfred AlbrechtKirchenvorsteherin Karin Küstermann
  • Manfred AlbrechtKirchenvorsteherinnen Birgit Hüttel und Tanja Siegel mit Pfr. Eberhard Hampel
  • Manfred AlbrechtKirchenvorsteherin Karin Kühn
  • Manfred AlbrechtÜbergabe Sparstrumpf vom Dekanat Grünberg
  • Manfred AlbrechtKüsterinnen (Hedwig Mänchen und aktuell Viktoria Buling)
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